Supervision
Was ist das?
Es haben sich Konflikte aufgestaut. Seit längerer Zeit redet man nicht mehr offen miteinander. Es gibt unausgesprochene Tabus, die Gerüchteküche brodelt, hinter dem Rücken wird über einen geredet. Viel Kraft und Energie, die man eigentlich für die Arbeit mit den Klienten benötigt, geht durch Spannungen im Team verloren.
Dies ist ein typisches Szenario, bei dem durch eine Supervision die Gründe für die Zerwürfnisse gefunden werden und eine Lösungen, die aus der Sackgasse herausführt, erarbeitet wird.
Bedingungen für eine erfolgreiche Supervision sind die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit des Supervisors. Durch seine Betrachtung der Zusammenarbeit und der Arbeitsorganisation des Teams aus der Außenperspektive können Informationen gewonnen werden, die allein aus der Innenperspektive den Teammitgliedern nicht zugänglich sind. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg ist die Fachkompetenz des Supervisors für systemische Prozesse und zwischenmenschliche Beziehungen. Tragfähige Lösungen erfordern dabei immer, die konkreten Besonderheiten der Situation des Teams bzw. des Einzelnen mit einzubeziehen.
Aber Supervision ist nicht nur „Feuerwehr“, wenn schon alles brennt. Sie kann auch prophylaktisch wirken, kann im Vorfeld schwierige Konstellationen in der Zusammenarbeit aufspüren, besondere Belastungen in der Arbeit deutlich machen und rechtzeitig darauf vorbereiten.
Eine weitere wichtige Funktion der Supervision ist die begleitende Selbstreflexion der sozialen Arbeit. Ineffektive und eingefahrene Gewohnheiten werden sichtbar gemacht. Das Team lernt, die Veränderungen und Herausforderungen des beruflichen Alltags zu gestalten.
Vorgehensweise
Am Anfang der Supervision steht eine Auftragsklärung, in der Anlass, Ziele und Beteiligte der Supervision definiert werden. Das formulierte Ziel muss durch die Hilfe von Supervision erreichbar sein. Dies soll verhindern, dass eine Delegation von Leitungs- und Führungsverantwortung an den Supervisor statt findet. Die Ziele, der zeitlicher Rahmen, die Teilnahme, Klärung der Verschwiegenheitspflicht usw. werden in einem Vertrag schriftlich festgelegt.
Mein Konzept der Supervision beinhaltet vier Ebenen, die bei der Analyse der Problemlage und bei der Lösungsfindung mit einbezogen werden müssen:
- strukturelle Ebene (Hierarchie, Konzept der Organisation)
- interaktionelle Ebene (Art der Arbeitsorganisation, Teamdynamik)
- persönlicher Stil des Mitarbeiters, Gewohnheiten
- fachliche Ebene (spezifische Fachkompetenz im Hinblick auf die zu bewältigenden Aufgaben)
- Schritt: Sichtung der Themenlage bzw. Diagnose der Problemlage (Konfliktlage) Bei Konflikten: Klärung des Konsens und der Unterschiede in Interessen und der Bewertung von Gegebenheiten
- Schritt: Erarbeitung der spezifischen Gründe für die Gemeinsamkeiten bzw. für die Unterschiede
- Schritt: Aufklärung über die Faktoren, die für die Themen-, bzw. Konflikt- oder Problemlage verantwortlich sind
- Schritt: Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten
- Schritt: Entscheidung für eine Lösung unter Abwägung der Vor- und Nachteile
- Schritt: Planung der konkreten Handlungsschritte, der Verantwortlichkeiten und des zeitlichen Rahmens für die Lösung
Methoden
Für die Bearbeitung der Themenstellungen ist der personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers (aktives Zuhören) die Grundlage. Bei der Analyse und Lösung kommen Elemente der Gestalttherapie und des Psychodramas zum Einsatz. Für Lösungen werden konkrete Handlungsschritte erarbeitet und die dafür notwendigen Kompetenzen (z.B. im Rollenspiel) trainiert.
Bei Interesse
Wenn Sie Interessen an einer Einzel- oder Team-Supervision haben, senden sie mir bitte ein Email oder rufen mich an.
Als Anhaltspunkt für Ihre Kalkulation, können Sie - abhängig von der konkreten Leistungsvereinbarung - von Kosten für eine Supervisionsstunde von 60 bis 100 EUR ausgehen.